Das Projekt

Ein Wohn- und Geschäftshaus aus dem 19ten Jahrhundert, von Generationen von Eigentümern immer wieder um- und angebaut, den jeweiligen Bedürfnissen angepasst, zurechtgeflickt, zugerichtet. In den Sechzigern mit neuen Fenstern versehen und einer Riemchenfassade. Verwohnt, stark sanierungs-bedürftig. Das ist der Anfang....

Sanierung

Aus finanziellen Gründen muss die Sanierung in Eigenarbeit geleistet werden. Es wird ganz behutsam auf den Putz geklopft, vorgefundene Materialien werden aufgearbeitet und neu verwendet. Die durch die Um- und Anbauten entstandenen Brüche in der Architektur werden nicht versteckt, das Haus darf seine Geschichte erzählen.

Manifestierung

Ein Teil des ehemaligen Ladenlokals wird zum Ausstellungsraum für Gegenwartskunst. Ein Kabinett mit alten Holzdielen, liebevoll restaurierter Sprossentür und niedriger Decke. Durch das grosse Schaufenster und die Höhe des Fussbodens etwa 50cm über Strassen-Niveau wird es zu einer kleinen Bühne: Das Kunstfenster Kronenstrasse 5.

Anfänge

Die erste Ausstellung im Jahr 1999 beschränkt sich auf diesen Raum, doch bereits die zweite bezieht ein Stallgebäude im Hinterhof ein. Für jede folgende Ausstellung wird dieser Raum ein Stückchen weiter saniert. Inzwischen bildet der ehemalige Stall mit seiner Höhe von etwa 5m und dem schlichten Betonboden einen reizvollen Gegensatz zum Kunstfenster.

Weiteres

Die Eigentümer/Sanierer/Ausstellungsmacher möchten Mittler sein zwischen Künstlern und Kunstinteressierten. Zweimal im Jahr laden sie zu einer Ausstellung ein, auf die üblichen Vernissagen wird jedoch verzichtet. Stattdessen haben die Besucher an einem Eröffnungssonntag über mehrere Stunden die Gelegenheit zu intensiven Gesprächen mit Künstlern und Ausstellungsmachern. Ausserdem können während der gesamten Ausstellungsdauer telefonisch individuelle Besuchstermine vereinbart werden. Informationen über die aktuellen und die bisherigen Ausstellungen bietet eine eigene Internetseite.

Résumé

Als privates Non-Profit-Projekt verfügt das Kunstfenster Kronenstrasse 5 nur über einen sehr begrenzten Etat. Dass trotzdem bisher so anspruchsvolle Ausstellungen möglich waren, verdanken wir dem grossen Engagement der beteiligten Künstler.

Ein neues Kapitel

2003 sind die Sanierungsarbeiten weitgehend abgeschlossen. Das sie begleitende Kunstfensterprojekt wird mit einer Atelierausstellung beendet, als Gast nimmt Jürgen Drewer daran teil. In den folgenden Jahren wollen sich Frank Theelen und Renate Ottermann auf ihren Brotberuf und die eigene künstlerische Arbeit konzentrieren. Doch so ganz können sie von der Ausstellungsorganisation nicht lassen. Der Kellerraum der Buchhandlung am Maubishof in Kaarst wird renoviert und zum Ausstellungsraum umfunktioniert. Dort stellen u.a. Ada Blochwitz, Martel und Gottfried Wiegand, Gottfried Heimrich aus. Die Räume in der Kronenstraße werden inzwischen als Ateliers genutzt. In dieser Zeit gibt es dort einige Veränderungen. Der kleine Kunstfensterraum wird vermietet. Ersetzt wird er durch zwei benachbarte Räume, die ebenfalls ein großes Fenster zur Straße, aber wesentlich mehr Platz bieten. Der Raum im Stallgebäude bekommt einen Fußboden aus altem Parkett mit deutlichen Gebrauchsspuren. Erst 2014 ist wieder Zeit für eine größere Atelierausstellung, die nächste folgt im Frühjahr 2017. Und es wird beschlossen, gelegentlich das kreative Chaos, das bei der eigenen Arbeit entsteht, zu beseitigen, um die Räume auch wieder anderen Künstlern für eine Ausstellung zur Verfügung zu stellen. Den Anfang machen Ada Blochwitz und Maria Gilges im Herbst 2017, im Frühjahr 2019 folgt eine Ausstellung von Martin Schüten. Wir sind gespannt auf die weitere Entwicklung.